Gleich mehrmals mussten die freiwilligen Kameraden und eine Kameradin am Samstag Nachmittag, 18. Januar, zu einem Wohnhaus in der Rehhütter Straße ausrücken. Es brannte und mehrere Personen wurden als vermisst gemeldet. Gegen 18 Uhr waren die Einsätze beendet. Aufmerksamen Beobachtern fiel hingegen schnell auf: es handelt sich um realistische Übungen!
Nicht alltägliche Gelegenheit
Glücklicherweise hatten wir die Gelegenheit, ein kurz vor dem Abriss stehendes Wohnhaus für Ausbildungszwecke nutzen zu können. Dies ist leider selten möglich, aber sehr erfreulich, da wir hier eine realistische Vorgehensweise trainieren können. Beschädigungen aufgrund des schnellen Vordringens bei Menschenrettung und Brandbekämpfung, wie sie im realen Einsatzfall wahrscheinlich sind, machen hier keinen großen Schaden mehr.
Als Ausgangslage wurde eine starke Verrauchung aufgrund eines Brandes sowie vermisste Personen angenommen. Mal befand sich diese im OG, mal konnte sie sich auf den Balkon retten oder es war unklar, wie viele Personen genau noch im Gebäude waren. Der Einsatz startete grundsätzlich gleich: anfahren, Überblick verschaffen, Wasserversorgung aufbauen während der erste Trupp bereits die Schlauchleitungen für den Innenangriff vorbereitete. Anschließend gingen mehrere Trupps zur Menschenrettung ins Gebäude vor. Hier mussten auch mal verschlossene Türen gewaltsam aufgebrochen werden, um den Raum dahinter zu kontrollieren. Ebenso wurde das Markieren von abgesuchten Räumen geübt. Ob Einsatz einer Steckleiter oder der Zugang durch ein Fenster: alles in allem eine anstrengende aber abwechslungsreiche Ausbildungseinheit.
Verwunderte Zuschauer
Im Laufe des Nachmittags kamen immer wieder Fußgänger in der Rehhütter Straße vorbei, die auf das Geschehen aufmerksam wurden. Es erschien durchaus ernst auszusehen, was zwischen 14 und 18 Uhr geübt wurde. Die Zuschauer konnten jedoch beruhigt und mit kurzen Erklärungen versorgt nach Hause gehen.
Zu guter Letzt wurde das gewaltsame Öffnen von Türen besprochen und geübt. Hier verfügen wir über spezielle Werkzeuge, um zügig geschlossene Türen öffnen zu können. Die Innentüren fielen am Ende sogar noch einer speziellen Kettensäge zum Opfer, die auch im Brandeinsatz Verwendung findet, wenn es richtig schnell gehen muss.
Gemütlicher Ausklang
Gegen 17:30 Uhr war die Übung „draußen“ beendet und die Gerätschaften zusammengebaut und im Gerätehaus gegen neues Material ausgetauscht. Auch die Nebelmaschine, die sich den Tag über im Dauereinsatz befand, wurde gründlich gereinigt. Schließlich wollen wir dieses Jahr noch häufiger üben.
Natürlich darf bei so einem anstrengendem Nachmittag auch das leibliche Wohl nicht vernachlässigt werden. So trafen sich die Kameraden nach getaner Arbeit gemütlich auf der Terrasse am Grill, wo bereits ein paar Steaks und Bratwürste warteten.